SRSteamextreme - Snowboarding

27 April 2006

Interview mit Andy Finch

In der Snowboarder (Ausgabe 117) gibt es ein sehr geiles Interview mit dem Snowboard-Pro und Christen Andy Finch. Ich hab einige Fragen rausgenommen:

MBM: Wer ist Andy Finch neben dem Snowboarden?
Andy: Ich bin nach wie vor das Kind, das es sich bevorzugt richtig hart gibt! Ich bin in Fresno, Kalifornien aufgewachsen. Ich war bereits als kleines Kind immer draussen in der Natur. Meine Eltern haben mich zum Biken und Wandern mitgenommen, ich bin auf jeden erdenklichen Baum geklettert und habe schon frueh mit Skateboarden begonnen. Egal was ich gemacht habe, ich tat es immer auf einem Level, auf dem ich das Risiko foermlich riechen konnte. Und so bin ich auch heute noch. Letzten Sommer beispielsweise schaffte ich es innerhalb von drei Wochen von einem Dach zu fallen und mir eine ueble Prellung an meinem Bein zu holen, mir den Fuss zu verstauchen und mir vom Jet-Ski einen heftigen blauen Fleck am Arsch verpassen zu lassen. Das ist Andy Finch!

MBM: Kann man dich auf Grund der Erfolge beim SB Jam, Vans Triple Crown und jetzt Arctic Challenge in die Schublader der Contest-Rider stecken?
Andy: Ich habe mich entschieden vor allem Contest zu fahren denn wenn du gewinnst, kann man den Erfolg nicht in Frage stellen. Hingegen ist jeder Videopart reine Geschmacksache. Natuerlich ist das Leben auf Contests nicht nur eitel Sonnenschein. Man muss zum Zeitpunkt X seine Top Leistung abrufen koennen, egal wie das Wetter und die Pipe ist. Was ein großer Vorteil fuer die Sponsoren und somit auch fuer mich ist, dass das Fernsehen immer mehr Contests zeigt, somit steigt die Praesenz in den Medien.

MBM: In der Pipe setzt Snowboarden aber gerade im Olympia-Jahr enorm auf "Spin to Win".
Andy: Grauenhaft! An den ersten Amerikanischen Qualifikationswettkaempfen fuer Turin schienen die Jungs nicht mehr aus der Drehung heraus zu kommen! Ich habe Respekt vor denen, die ihre Rotations hoch und smooth ausfuehren, aber diese gestressten Balletttaenzer auf Coping-Hoehe... Mich stoked es einfach viel mehr, wenn die Leute sich weit aus der Pipe rauslassen. Fuer mich persoenlich heißt das, dass ich erst dann 1080ies springe, wenn ich sie trotz Hoehe sicher sticken kann. Leider komme ich, um die Qualifikation fuer Olympia zu schaffen, nicht um einige 1080ies rum. Dennoch sollte Snowboarden nicht weiter in diese Richtung gehen.
MBM: Du hast einen ziemlich aggressiven Style wenn du Pipe faehrst oder Kicker hittest. Was geht dir vor dem Sprung beim Anlauf durch den Kopf?
Andy: Dieser Style ist fuer mich ganz normal. Ich denke das haengt auch stark damit zusammen, dass ich als Kind hyperaktiv war. Ueberall sprang ich runter oder kletterte da hoch; ich war staendig unterwegs. Ich wollte schon immer am hoechsten springen und dafuer muss man kaempfen. Wenn ich springe will ich einfach eine gute Zeit in der Luft haben.

MBM: Trotz deinen hervorragenden Ergebnissen bei Contests in der Vergangenheit bist du in den europaeischen Magazinen bis jetzt kaum mit Coverage gesegnet worden. Hast du eine Erklaerung dafuer?
Andy: Das ist mein erstes Interview in einem europaeischen Mag. Meine Erklaerung dafuer ist, dass es ein hartes Stueck Arbeit war auf sich aufmerksam zu machen und das ich erst in naeherer Zukunft die Fruechte dieser Arbeit ernten werden kann. Der Anfang ist ja jetzt mal gemacht.

MBM: An wen geht dein Dank?
Andy: Ich danke meinem Manager Bob Klein dafuer, dass er alles Administrative fuer mich erledigt. Meinen Eltern und den Sponsoren danke ich fuer die Unterstuetzung, und Gott danke ich dafuer, dass er mich als ein Stueck zusammenhaelt. Er schickt taeglich bestimmt einige Engel, die mich sicher durch meinen Alltag bringen.
MBM: Bist du glaeubig?
Ja, ich bin sehr glaeubig. Ich wurde so erzogen, aber es war definitiv eine persoenliche Erfahrung, die mich letztlich in Gottes Richtung gelenkt hat. 2000 hatte ich meinen schlimmsten Unfall und hab mir dabei das Knie voellig zerstoert. Die Aerzte sagten mir, dass ich irgendwann zwar wieder gehen koennen wuerde, dass ich das mit dem Snowboarden aber besser vergessen sollte. Ich wusste, dass Gott Wunder geschehen lassen kann, und ich gab mein Leben in seine Haende. Seither sind so viele Dinge vorgefallen, die mich in meinem Glauben an ihn staendig bestaerken.

MBM: Schoen, ich ueberlasse das Schlusswort dir....
Andy: Lasst die Sonne nie mit boesen Gedanken in eueren Herzen untergehen! Wenn das alle taeten, wie waere die Welt dann?!

Noch mehr vom Interview gibts unter: www.snowboardermbm.de